
Bei einer groß angelegten Zollkontrolle in Merseburg auf einer Baustelle versuchten neun Arbeiter zu fliehen. Die Kontrolle deckte mögliche illegale Beschäftigung und Mindestlohnverstöße auf.
Merseburg, 25.06.2025 – Bei einer bundesweiten Schwerpunktprüfung in der Baubranche hat das Hauptzollamt Magdeburg am 16.06.2025 auch eine Baustelle in Merseburg kontrolliert. Wie die Behörde auf Anfrage von Merseblatt.de mitteilte, versuchten dabei insgesamt neun Personen, sich der Kontrolle durch Flucht zu entziehen. So verstecken sich die Personen vor allem im Kellerbereich der Anlage.
Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) konnte alle Betroffenen vor Ort feststellen. Es handelt sich um fünf Staatsangehörige aus dem Kosovo, zwei aus Usbekistan, einen aus Albanien sowie einen aus Tadschikistan.
Gegen alle neun wurden Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen des Verdachts des Aufenthalts ohne Aufenthaltstitel sowie die Ausübung einer Beschäftigung ohne erforderlichen Aufenthaltstitel (gem. § 404 (2) Nr. 4 SGB III) eingeleitet.
„Im Rahmen der Kontrolle sind auch Auffälligkeiten bei der Zahlung des gesetzlichen Mindestlohns aufgetreten“, teilte Pressesprecher Sebastian Schultz gegenüber Merseblatt.de mit. Die weiteren Auswertungen der Prüfmaßnahmen dauerten jedoch noch an, sodass zum Umfang derzeit keine genaueren Angaben gemacht werden können.
Zu Fragen nach konkreten Firmenverantwortlichen, möglichen Vermittlungsstrukturen oder Folgekontrollen machte das Hauptzollamt mit Verweis auf Datenschutz und ermittlungstaktische Gründe keine weiteren Angaben.
Die bundesweite Aktion diente laut Zollangaben dem Kampf gegen Schwarzarbeit, illegale Beschäftigung und Lohndumping insbesondere in der Baubranche – einem bekannten Risikosektor für arbeitsrechtliche Verstöße.
Anfrage an den Zoll durch Merseblatt.de am 23.06.2025
Foto: Symbolbild Finanzkontrolle Schwarzarbeit Quelle: Zoll
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