
Merseburg, 01.04.2025 – Das Polizeirevier Saalekreis hat die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für das Jahr 2024 veröffentlicht. Im Vergleich zum Vorjahr zeigt die Statistik einen Anstieg der Straftaten um 6,8 Prozent auf insgesamt 12.299 erfasste Fälle. Im Jahr 2023 waren es noch 11.513 Fälle. Trotz der gestiegenen Fallzahlen sank die Aufklärungsquote auf 51,4 Prozent (2023: 55,6 Prozent).
Anstieg der Straftaten und Rückgang der Aufklärungsquote
Mit 6.321 aufgeklärten Fällen im Jahr 2024 blieb die Erfolgsquote der Ermittlungsbehörden unter der des Vorjahres. Insgesamt wurden 4.297 Tatverdächtige ermittelt, darunter 3.223 Männer und 1.074 Frauen. Damit gab es 220 weniger Tatverdächtige als im Jahr 2023 (4.517 Tatverdächtige).
Die Zahl der Jungtatverdächtigen (unter 21 Jahre) sank ebenfalls und lag bei 981 Personen, was einem Anteil von 22,8 Prozent entspricht (2023: 23,7 Prozent). 15 dieser Jungtatverdächtigen wurden als Intensivtäter eingestuft und konnten 228 Straftaten zugeordnet werden. Bei den erwachsenen Tatverdächtigen wurden 35 Personen als Intensivtäter identifiziert, die insgesamt 564 Straftaten begangen haben.
Rückgang der Messerangriffe und Verteilung der Tatverdächtigen
Ein positiver Trend zeigt sich bei den Messerangriffen, deren Anzahl von 72 Fällen im Jahr 2023 auf 64 Fälle im Jahr 2024 gesunken ist. Die Aufklärungsquote lag hier bei 92,2 Prozent. Der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger sank von 865 auf 836 Personen und liegt damit bei 19,5 Prozent. 773 Tatverdächtige waren zugewandert, darunter Asylbewerber, Flüchtlinge und Personen mit Duldungsstatus.
Rohheitsdelikte und Gewaltkriminalität
Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit machten mit 2.338 Fällen im Jahr 2024 etwa 19 Prozent der Gesamtkriminalität aus. Dies entspricht einem Anstieg um 123 Fälle im Vergleich zu 2023. Im Bereich der Körperverletzungen wurden 1.401 Fälle registriert – ein Plus von 102 Fällen gegenüber dem Vorjahr.
Diebstahlsdelikte weiterhin häufig
Mit 4.118 Fällen machen Diebstahlsdelikte 33,5 Prozent der Gesamtkriminalität aus. Die Aufklärungsquote liegt bei nur 21,4 Prozent (2023: 26,5 Prozent). Besonders auffällig war der Anstieg von Fahrraddiebstählen auf 486 Fälle (ein Plus von 84 Fällen). Auch Wohnungseinbruchdiebstähle gingen leicht zurück, wobei 73 Fälle erfasst wurden.
Vermögens- und Fälschungsdelikte rückläufig
Die Zahl der Vermögens- und Fälschungsdelikte sank im Vergleich zum Vorjahr von 2.060 auf 1.964 Fälle. Die Aufklärungsquote beträgt hier 43,5 Prozent. Auch die Rauschgiftkriminalität blieb ein Schwerpunkt mit 393 erfassten Fällen, von denen 370 aufgeklärt wurden.
Straßenkriminalität auf dem Vormarsch
Deutlich angestiegen ist die Straßenkriminalität mit 2.188 erfassten Fällen (plus 540 Fälle im Vergleich zum Vorjahr). Die Aufklärungsquote sank auf 18,6 Prozent.
Fazit
Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2024 zeigt einerseits einen Anstieg der erfassten Straftaten, andererseits aber auch einen Rückgang der Aufklärungsquote. Während bestimmte Deliktsfelder wie Messerangriffe rückläufig sind, steigen insbesondere Diebstahls- und Straßenkriminalität an.
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